|
Josef Jobst: Pingo, ergo sum!©Geboren in Rubring, Niederösterreich, Volks- und Hauptschule in St.Valentin. Bereits hier erkennt die Zeichenlehrerin das zeichnerische Talent, reicht Zeichnungen und Aquarelle zu Schul- und Jugendwettbewerben ein, es gibt erste Prämierungen und deshalb empfiehlt die Mentorin ein Studium auf der Kunstakademie. Doch Anfang der 60-iger Jahre vermutet man in der rural-konservativen Umgebung dahinter noch "brotlose Kunst" und so geht der junge "Künstler" auf die Bundesgewerbeschule (heute HTL), wird Hochbautechniker, und kann dann einige Jahre sein zeichnerisches Talent als planender Baumeister einsetzen. Eine eventuelle künstlerische Karriere nie ganz außer Acht lassend, machte ich zwei Semester (Zeichnen, Holz- und Linolschnitt) bei Prof. Balczarek und eine Saison künstlerische Assistenz (Salzburg) beim Bühnenbildner Jean Phillipp. 1968 wurde ich Mitglied der Künstlergruppe 'IDEE' rund um den Schriftsteller Fritz Wöss (Hunde wollt ihr ewig leben). Heirat, Geburt eines Sohnes, Hausbau -- ein durchschnittlicher Werdegang zeichnete
sich ab. Doch die schöpferische Unruhe setzte sich durch, es folgten die
Gründung eines Montageunternehmens, das Scheitern, der Wiederbeginn bei Null,
erneute Selbständigkeit, verbunden mit jahrelanger Aufbauarbeit in 80-Stunden-Wochen, erfolgreich im
Export als Preis für intensive Reisetätigkeit in über 70 Länder (wo viele Reiseskizzen entstehen) Kurz-Bilanz von 1993 bis heute: Bereits beim ersten REHA-Aufenthalt 1993 gab es u.a. auch eine Maltherapie, die ich mit Begeisterung besuchte. Damit schloß sich auf schicksalhafte Weise der Kreis: das "talentierte Kind" von einst wurde spät aber doch noch zum Künstler! Von 1993 bis 2003 entstehen ca. 500 Zeichnungen und Aquarelle, ab 2003 nur noch Arbeiten in Acryl, Gouache, Öl und Mischtechniken. Aufgrund dieser Biografie habe
ich mir in Abwandlung des berühmten Satzes von Descartes "Cogito, ergo sum" (ich denke, also bin ich), Chromosoph© & HandwerkerBerühmt ist der Ausspruch von Joseph Beuys "Jeder Mensch ist ein Künstler", und bereits 30 Jahre vor ihm hatte Carl Orff behauptet: "in jedem Menschen steckt ein Künstler, man muss ihn nur wecken", daher bin logischerweise auch ich ein Künstler.Aber ich zeichne und male für mich! In und mit meinen Bildern liefere oder verstecke ich keine "Messages". Ich fühle mich keinem Stil zugehörig oder irgend einem -ismus verbunden. Ob ich gegenständlich, realistisch, impressionistisch, naiv, abstrakt oder wie auch immer male, hängt einzig und allein von meiner psychischen und physischen Verfassung ab! Ich bezeichne mich daher auch nicht als Maler, sondern als Chromosoph© (Farbdenker und/oder Farbliebhaber) und deshalb sind meine Werke "Farbinterpretationen", nicht Gemälde oder Abbildungen. Und Handwerker bin ich, weil mir die akademische Kunstausbildung fehlt. Als Autoditakt ist der Weg zwar steiniger und länger, aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel. Anmerkung zum Kunstgeschehen: 1858 schrieb Eugene Delacroix: © Josef Jobst 2007/8/9/10 |